Erfahrungsbericht – Synology DS118 mit SSD

Ergänzend zu meiner Anleitung, wie man bei einer 1-Bay DiskStation wie der DS118 (also einer DiskStation mit nur einem Festplatten-Einschub) die Festplatte auf eine Neue klont, wollte ich mich hier nochmal dem Ergebnis des Tauschens der alten HDD gegen eine SSD widmen.

Ausgangs-Situation

Bis vor ein paar Wochen hatte ich eine 2 TB große Western Digital Red Festplatte mit 7200 Umdrehungen pro Minute in der DiskStation in Benutzung. Obwohl das schon eine der schnelleren Festplatten war machte die Benutzung nicht wirklich Spaß.

Ich nutze hauptsächlich Synology Drive und Synology Office um innerhalb der Familie auf gemeinsame Dokumente und Dateien Zugriff zu haben. Genau genommen sind das nur meine Frau und ich die gemeinsam auf die DiskStation zugreifen. Dennoch dauerte selbst das Laden einer mittel-komplexen Tabelle mehr als 10 Sekunden

Noch schlimmer war es mit Synology Photos. Dies nutzen wir zur gemeinsamen Foto-Verwaltung. Von beiden Smartphones werden automatisch die Bilder dort hochgeladen, wir erstellen Alben, taggen Fotos usw.
Das Erstellen der Thumbnails (Miniatur Bilder) kam meist nicht schnell genug hinterher.
So musste man gerade auf neue Fotos, die frisch hochgeladen wurden, lange warten bis man diese teilen oder sich am PC ansehen konnte.
Aber auch das Suchen in älteren Fotos war oft unmöglich, da beim Zurückscrollen in frühere Jahre (wir nutzen die Zeitleisten Ansicht) nur lauter graue Kästchen angezeigt wurden anstatt der Miniatur Bilder.

Am schlimmsten war es, wenn man früh morgens auf der DiskStation arbeiten wollte, während das nächtliche Backup noch nicht abgeschlossen war. Hier konnte man den Tab der jeweiligen Anwendung getrost mehrere Minuten in den Hintergrund klicken und erstmal Nachrichten lesen.

Jetzt reicht’s!

Genug gejammert; eine Lösung musste her. Aber eine neue DiskStation – denn dann sollte es auch direkt eine mit zwei Einschüben und mehr Power sein – ist zu teuer. Ich spielte schon kurz mit dem Gedanken doch wieder einer der vielen US Cloud Angebote für Fotos und Dokumente zu nutzen und die DiskStation nur noch für Backups zu nutzen.
Zum Glück kamen die im Herbst 2022 recht günstigen SSD Preise dazwischen!

Die neue SSD

Ich entschied mich somit für eine Intenso „Top“ SSD mit 2,5 Zoll mit 2TB Speicher (also der gleichen Kapazität wie die alte WD Red HDD) für zu diesem Zeitpunkt 119€.
Gut es ist keine NAS Version, aber ich denke das spielt bei den SSD auch keine große Rolle mehr. Bei den mechanischen Festplatten musste natürlich die Mechanik für Dauerbetrieb ausgelegt sein, vernünftige Lager, eine ausreichende Kühlung, ein möglichst vibrationsfreier Betrieb usw.
Die in einer SSD genutzten Flash- oder NAND Chips haben zwar auch nur eine begrenzte Anzahl an Schreib-Zugriffen die diese überstehen, doch arbeitet die Firmware in den SSD meist so intelligent dass sie die Schreibzugriffe optimal zwischen den Chips verteilt.

Ergebnis

Nun aber zum Ergebnis: Nach dem Migrieren der Daten von der alten HDD auf die neue SSD bootete die DiskStation schon recht zügig. Das Laden der Drive Oberfläche und das Navigieren in den Ordnern ging zügig und ohne störende Ladezeiten.

Das öffnen der schon erwähnten mittel-komplexen Tabelle: 1 Sekunde und alles ist da!

Der ultimative Test mit Synology Photos zauberte ein Lächeln in mein Gesicht. Scrollen über Jahre und Jahrzehnte hinweg (ja wir haben viele Fotos gesammelt) und das Laden der Bild-Vorschauen lief quasi in Echtzeit.

Die nächste Bestätigung gab es mit der morgendlichen E-Mail zum Ergebnis des nächtlichen Backups. Dieses benötigte vorher – je nach angefallenen Änderungen – irgendetwas zwischen 80 und 120 Minuten. Die Backups liegen mit der SSD nun bei um die 20 Minuten.

Fazit

Das hat sich mehr gelohnt als ich erwartet hatte. Ich wollte mit der SSD die in die Jahre gekommene DS118 noch etwas am Leben erhalten bis ich mir dann doch eine größere leisten kann. Nun muss ich aber sagen: So lange sich die DiskStation so flüssig nutzen lässt und nicht durch komplexere Software oder viel mehr Daten wieder langsamer wird, sehe ich keinen Grund mehr für einen Austausch.

Zwar behaupten viele dass eine SSD in einem NAS keinen Sinn macht, da die Netzwerkanbindung meist schneller ist als die Datenraten herkömmlicher Festplatten. Das stimmt zwar, jedoch ist eine DiskStation ja nicht einfach „nur“ ein NAS auf dem man Daten liest schreibt. Es läuft ja ein recht umfangreiches Betriebssystem, diverse Services, Webserver usw. darauf und da ist dann eben doch die Zugriffsrate des eingebauten Laufwerks entscheidend.

Jan

Papa, Ehemann, Web-Entwickler, Hobbybastler, Hobbygärtner

2 Gedanken zu “Erfahrungsbericht – Synology DS118 mit SSD

  1. Hey Jan, jetzt bin ich zufällig über YouTube auf deinen Beitrag gestoßen. Eine super Idee, besonders weil man den Ram bei diesem Modell leider nicht erweitern kann. Wie sieht bei dir das Fazit nach den paar Monaten nun aus?
    Gruß
    Rudi

  2. Hallo Rudi,
    ich bin noch immer super zufrieden mit dem Setup.
    Die DiskStation läuft absolut stabil und ist im Alltag schnell genug – auch bei wachsender Datenmenge.

    Würde nichts anders machen 🙂

    lg
    Jan

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